Vor dem Ölsta-Runenstein in Skansen, Stockholm, 2006.
(Foto: René Völzke, Stockholm.)

Der Stein aus dem 11. Jahrhundert aus Ölsta in Uppland (Gegend nördlich von Stockholm), bekannt als Ölstastenen (U 871), befindet sich jetzt in Skansen, Stockholm. Es handelt sich um einen Gedenkstein mit einer Runeninschrift in altnordischer Sprache (von links unten im Uhrzeigersinn nach rechts unten verlaufend):

binrn auþulfr kunor hulmtis litu rito stin þino iftiR ulf kinlauhaR buanta in osmuntr hiu

Dies ist zu lesen als:

Biarn, Auðulfr, Gunnarr, Holmdis letu retta stæin þenna æftir Ulf, Ginnlaughar boanda. En Asmundr hio.

ð = stimmhaftes englisches th wie in mother, this (arabisches dhâl); æ = ä; þ = stimmloses englisches th wie in think, mouth (arabisches thâ’)

Übersetzung:

„Bjarn, Audulv, Gunnar (und) Holmdis ließen errichten diesen Stein nach Ulv, Ginnlaugs Gatten. Und Asmund hieb [= meißelte die Runen].”

In modernem Schwedisch:

„Björn, Ödulv, Gunnar, Holmdis läto uppresa denna sten efter Ulv, Ginnlögs man. Och Åsmund högg.”

Der am Schluss der Inschrift erwähnte Schreiber (der die Runen »hieb«) ist wahrscheinlich der Runenmeister Asmund Karason (Åsmund Kåresson), der etwa 20 Runensteine signierte; weitere 30 können ihm zugeschrieben werden. Wie man an dem Kreuz sieht, war die Bevölkerung damals bereits (überwiegend?) christlich. Die Wikingerzeit ging zu Ende.   Die Bemalung des Steins ist ein moderne Rekonstruktion.

Die verwendete Schrift ist die jüngere Runenreihe (jüngeres Futhark) mit 16 Zeichen. Hier ein Hinweis zur Lesung:


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